Im Bundestag: FDP schlägt Förderung von Dachausbau vor

Im Ausbau von Dachgeschossen zu Wohnraum liegt in Deutschland ein großes Potential – vor allem im Zuge der Modernisierung von Wohnungsbeständen aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Darauf hatten Experten schon vor eineinhalb Jahren hingewiesen. Trotzdem wird das Potential kaum genutzt – wegen bürokratischer Hürden. Die Bundes-FDP hat daher jetzt ein Förderprogramm vorgeschlagen.

Im Ausbau von Dachgeschossen zu Wohnraum liegt in Deutschland ein großes Potential – vor allem im Zuge der Modernisierung von Wohnungsbeständen aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Darauf hatten Experten schon vor eineinhalb Jahren hingewiesen. Trotzdem wird das Potential kaum genutzt – wegen bürokratischer Hürden. Die Bundes-FDP hat daher jetzt ein Förderprogramm vorgeschlagen.

Berlin/Düsseldorf. Die FDP möchte dem Wohnungsmangel in vielen Ballungsräumen Deutschlands mit einem Förderprogramm für mehr Dachausbau begegnen. Einen entsprechenden Entschließungsantrag haben die freien Demokraten gestern (14. Februar 2019) in den Bundestag eingebracht. Das Ziel des Vorstoßes: Vor allem ein Abbau von Beschränkungen soll das große Potential heben, das im Dachausbau liegt. Auf dieses – weitgehend ungenutzte – Potential hatte schon im Sommer 2017 das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hingewiesen – wir berichteten.

Ein verstärkter Dachgeschossausbau ist vor allem deshalb interessant, weil bekanntermaßen der Mangel an bebaubaren Grundstücken insbesondere in den Städten einen ausreichenden Neubau von Wohnraum verhindert. Bislang lohnt sich der Ausbau von Dachgeschossen aber häufig nicht, weil bürokratische Vorschriften – etwa Verpflichtungen zur Schaffung von Kfz-Stellplätzen für neue Wohnungen – die Kosten in die Höhe treiben. Die FDP möchte das ändern und schreibt in Ihrem Antrag, ein Dachausbau sollte künftig genehmigungsfrei möglich sein, wenn er in statischer und konstruktiver Hinsicht als unproblematisch bewertet worden sei.

Weniger Vorschriften – mehr Dachausbau

Eine Verpflichtung zur Schaffung von Autostellplätzen soll es nach den Vorstellungen der Bundes-FDP nicht mehr geben, die zulässige Geschossflächenzahl soll überschritten werden dürfen. Beim Brandschutz machen die Liberalen freilich keine Kompromisse: Genügend Fluchtmöglichkeiten und ausreichend breite Treppen müssten sichergestellt sein. Die gesetzgeberischen Maßnahmen möchten die freien Demokraten durch ein finanzielles Förderprogramm für den Dachausbau flankieren, das die Kreditanstalt für Wiederaufbau anbieten soll.

Der wohnungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Föst, sagte dazu bereits am Vortag der Rheinischen Post: „Mit unseren Vorschlägen zum Dachausbau können schnell und zielgerichtet neue Wohnungen entstehen.“ Das sei hilfreicher als eine Mietpreisbremse: „Nur wenn wir alle Möglichkeiten beim Wohnungsbau nutzen, bekommen wir die Mietenexplosion in den Griff.“

Ganz ähnlich sieht man das auch beim Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen. Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya sagte in Düsseldorf: „Wir begrüßen den Vorschlag der FDP im Bundestag ausdrücklich. Das wäre in der Tat ein hilfreicher Beitrag zu mehr bezahlbarem Wohnraum insbesondere in den Großstädten.“ Ob der Antrag der FDP allerdings Chancen hat, ist fraglich; immerhin sind die Liberalen im Bundestag in der Opposition. Der Antrag wurde gestern zunächst an den zuständigen Bauausschuss verwiesen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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